quinta-feira, 11 de abril de 2013

Fahrradzeit in Bonn


Die Temperatur steigt und die Fahrrad-Saison fängt an. Wer auf der Suche nach einem Fahrrad ist, und wenig Geld ausgeben möchte, kann auf dem Gebrauchtfahrradmarkt in Bonn gute Angebote finden. Nicht nur alte Räder sind da zu haben, sondern auch Roller, Fahrräder für Kinder und sogar Mountain Bikes. Die Verkäufer versprechen faire Preise und die Kunden finden eine große Auswahl.

Sofie (rechts) hat 55 Euro für ein gebrauchtes Fahrrad bezahlt
Die erste Ausgabe des Jahres fand bereits letzten Samstag (06.03) auf dem Hofgarten der Uni Bonn statt. Trotz des schlechten Wetters, war der Markt schon vor der offiziellen Öffnungszeit um 10 Uhr voll. Verschiedene Arten gebrauchter Fahrräder, teilweise nass wegen des Nieselregens, haben doch ein neues Heim bekommen.

Zum zweiten Mal war Walter, 67, auf dem Markt in Bonn. „Ich habe bisher immer das Fahrrad schnell verkauft, und den Preis bekommen, den ich haben wollte“, sagt der Kölner, der extra nach Bonn gekommen ist, um ein gutes Geschäft abzuschließen. „Die Preise waren noch nie übertrieben, dann habe ich richtig schnell das Fahrrad verkauft“, erzählt er das Geheimnis des Erfolgs.

Diesmal haben er und seine Ehefrau zwei Fahrräder mitgebracht: sein eigenes und eines, das seiner Tochter gehörte. Der Trick hat offenbar wieder funktioniert: in 30 Minuten – und zwar vor 10 Uhr – hat Walter sich von den zwei Fahrrädern verabschiedet.

Eins davon hat Sofie, 22, für 55 Euro mit nach Hause genommen. Sie macht eine Ausbildung zur Krankenschwester, danach will sie Medizin studieren. „Ich hasse Bus fahren. Ich mache alles mit dem Fahrrad, deswegen um einzukaufen, Korb vorne und Korb hinten ist perfekt“, sagt sie. Und wenn es regnet? „Ich bin nicht aus Zucker“, lacht das Mädchen. „Ich fahre bei jedem Wetter, auch bei Schnee.“

Tradition

Seit 1988 findet der Fahrrad-Markt auf dem Hofgarten an der Universität Bonn statt. Damals nur zweimal pro Jahr, immer im April und Oktober, erzählt Gabriele Heix. Die Fahrrad Liebhaberin hat über lange Jahre die Märkte beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) organisiert. „Der Sinn der Sache war, dass Studenten preiswerte Fahrräder bekommen“, erklärt sie.

Heix organisierte viele Jahre den Markt
Da der Markt sehr erfolgreich war, haben die Organisatoren sich entschieden, ihn jeden Monat von April bis Oktober anzubieten – außer im Juli. Über 100 Verkäufer nehmen an jeder Edition des Markts teil. Jeder Anbieter darf fünf Fahrräder zum Hofgarten mitbringen, und soll 2 Euro als Gebühr pro Fahrrad bezahlen.

Laut Heix ist ein Teil der Arbeit des ADFC das Fahrradfahren zu fördern und weniger Autos auf der Straße zu haben. Auch ein Ziel wäre „die Stadt davon zu überzeugen dass man etwas für die vielen Fahrradfahrer tun muss“.

Ein Problem, das noch gelöst werden muss, ist die hohe Zahl der Diebstähle innerhalb Bonns. Um sicher zu stellen, dass die Fahrräder auf dem Markt nicht gestohlen wurden, registrieren die Organisatoren des Marktes die Rahmennummern und notieren auch eine Beschreibung des Fahrrads, die der Polizei übergeben wird.

Der Rechtsanwalt Philipp, 27, hat schon schlechte Erfahrungen gemacht. Zwei Mal wurde ihm sein Fahrrad gestohlen. Letzten Samstag war er auf dem Markt, um ein neues zu holen. „In Bonn ist die Diebstahlrate sehr hoch. Es lohnt sich nicht etwas Teures zu kaufen.“