segunda-feira, 13 de maio de 2013

Fernbusse schonen Geldbeutel und Umwelt

Im Februar waren schon 23 neue Verbindungen im Fernbuslinienverkehr


Praktisch, günstig und nachhaltig – beliebt ist die Mitfahrgelegenheit mit Autos in Deutschland seit Jahren, besonders bei Studenten: Der Fahrer postet sein Angebot im Internet und verabredet einfach Ort, Uhrzeit und natürlich den Preis mit den Mitfahrer. Seit dem 1. Januar ist es auch möglich in Bussen mitzufahren.

„Wir haben uns gedacht, im Bus gibt es auch oft freie Plätze, und warum sollte da niemand irgendwo im Bus mitfahren?“, erzählt Bastian Porzner, 27 Jahre alt und einer der Gründer des Unternehmens "FahrtenFuchs", das genau diese Möglichkeit seit Anfang des Jahres anbietet. FahrtenFuchs nimmt Kontakt mit Reisebus-Anbietern auf, sucht freie Plätze in gecharterten Reisen innerhalb Deutschlands und versucht, weitere Passagiere für die Fahrten zu finden.

Alle Arten gemieteter Busse sind dabei: Man kann mit Fußball-Fans nach München oder mit einer netten Gruppe älterer Leute nach Hamburg mitfahren – nur hin oder auch zurück. „Wir haben jetzt schon Mitfahrgelegenheit im Bus für Dezember vermittelt“, berichtet Porzner Anfang Mai.

FahrtenFuchs hat der Jungunternehmer im November 2012 mit seinen zwei Freunden Julian Hauck und Johannes Thunert gegründet, im Zuge der Liberalisierung der Fernbuslinien in Deutschland. Neben den Mitfahrgelegenheiten bietet die Webseite auch eine Suchmaschine für alle Linien-Verbindungen mit Bussen. Die Idee des neuen Unternehmens, betont Porzner, war es, umweltfreundlichere Alternativen im Fernverkehr zu fördern.

Laut Studien des Umweltbundesamtes sind große Busse nämlich die klimafreundlichsten Reisemittel, wenn es um Energieverbrauch geht. Mit einem durchschnittlichen Treibstoffverbrauch von 1,5 Litern auf 100 Kilometern pro Person schlägt der Bus den Fernzug (2,5 Liter) und das Auto (mehr als 5 Liter). Beim C02-Ausstoß allerdings zeigt sich der Bus nicht so nachhaltig.

Fernbus Begeisterung

Bis Ende letzten Jahres durften Fernbusse innerhalb Deutschlands keine Strecken bedienen, die von der Deutschen Bahn bedient wurden. Die damals 86 innerdeutschen Fernbuslinien deckten meistens Strecken von und nach Berlin und zu Flughäfen ab. Seit Wegfall dieses Verbots drängen zahlreiche Unternehmen auf den Markt.

Im Februar konnten die Fahrgäste schon auf 23 neue Verbindungen im Fernbuslinienverkehr zurückgreifen, wie das Bundesministerium für Verkehr mitteilt. Die Genehmigung für weitere 53 Linien wurde bereits beantragt. „Das schont Geldbeutel und Klima, denn der Bus ist vor allem eine echte Alternative zum Auto”, sagte Bundesminister Peter Ramsauer im Februar.

Busse im Praxistest

Bevor Claudia* ihren Eltern eine Fernbus-Fahrt empfiehlt, wollte sie es erst einmal selbst ausprobieren und buchte eine Fahrt von Bonn nach Frankfurt über das Internet. Sie machte sich auf zum Bahnhof aber durfte zunächst nicht einsteigen, sondern erst 20 Minuten nach geplantem Fahrtbeginn. „Das war etwas ärgerlich, aber bei der Bahn kann das ja genauso passieren“, erklärt die 46-jährige Beamtin.

Für ihre Eltern sieht sie aber noch einen weiteren großen Vorteil gegenüber der Bahn: "Das Umsteigen ist gerade für ältere Menschen nicht so komfortabel."

Außerdem seien auch die Preise durchaus attraktiv, findet sie: 14,90 Euro für die Strecke von Bonn nach Frankfurt. Für eine Zug-Fahrkarte hätte sie, selbst drei Tage im Voraus mindestens 25 Euro bezahlt.

* Name wurde geändert.