Im
Februar waren schon 23 neue Verbindungen im Fernbuslinienverkehr
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Praktisch,
günstig und nachhaltig – beliebt ist die Mitfahrgelegenheit mit
Autos in Deutschland seit Jahren, besonders bei Studenten: Der Fahrer
postet sein Angebot im Internet und verabredet einfach Ort, Uhrzeit
und natürlich den Preis mit den Mitfahrer. Seit dem 1. Januar ist es
auch möglich in Bussen mitzufahren.
„Wir
haben uns gedacht, im Bus gibt es auch oft freie Plätze, und warum
sollte da niemand irgendwo im Bus mitfahren?“, erzählt Bastian
Porzner, 27 Jahre alt und einer der Gründer des Unternehmens
"FahrtenFuchs", das genau diese Möglichkeit seit Anfang
des Jahres anbietet. FahrtenFuchs nimmt Kontakt mit
Reisebus-Anbietern auf, sucht freie Plätze in gecharterten Reisen
innerhalb Deutschlands und versucht, weitere Passagiere für die
Fahrten zu finden.
Alle
Arten gemieteter Busse sind dabei: Man kann mit Fußball-Fans nach
München oder mit einer netten Gruppe älterer Leute nach Hamburg
mitfahren – nur hin oder auch zurück. „Wir haben jetzt schon
Mitfahrgelegenheit im Bus für Dezember vermittelt“, berichtet
Porzner Anfang Mai.
FahrtenFuchs
hat der Jungunternehmer im November 2012 mit seinen zwei Freunden
Julian Hauck und Johannes Thunert gegründet, im Zuge der
Liberalisierung der Fernbuslinien in Deutschland. Neben den
Mitfahrgelegenheiten bietet die Webseite auch eine Suchmaschine für
alle Linien-Verbindungen mit Bussen. Die Idee des neuen Unternehmens,
betont Porzner, war es, umweltfreundlichere Alternativen im
Fernverkehr zu fördern.
Laut
Studien des Umweltbundesamtes sind große Busse nämlich die
klimafreundlichsten Reisemittel, wenn es um Energieverbrauch geht.
Mit einem durchschnittlichen Treibstoffverbrauch von 1,5 Litern auf
100 Kilometern pro Person schlägt der Bus den Fernzug (2,5 Liter)
und das Auto (mehr als 5 Liter). Beim C02-Ausstoß allerdings zeigt
sich der Bus nicht so nachhaltig.
Fernbus
Begeisterung
Bis
Ende letzten Jahres durften Fernbusse innerhalb Deutschlands keine
Strecken bedienen, die von der Deutschen Bahn bedient wurden. Die
damals 86 innerdeutschen Fernbuslinien deckten meistens Strecken von
und nach Berlin und zu Flughäfen ab. Seit Wegfall dieses Verbots
drängen zahlreiche Unternehmen auf den Markt.
Im
Februar konnten die Fahrgäste schon auf 23 neue Verbindungen im
Fernbuslinienverkehr zurückgreifen, wie das Bundesministerium für
Verkehr mitteilt. Die Genehmigung für weitere 53 Linien wurde
bereits beantragt. „Das schont Geldbeutel und Klima, denn der Bus
ist vor allem eine echte Alternative zum Auto”, sagte
Bundesminister Peter Ramsauer im Februar.
Busse
im Praxistest
Bevor
Claudia* ihren Eltern eine Fernbus-Fahrt empfiehlt, wollte sie es
erst einmal selbst ausprobieren und buchte eine Fahrt von Bonn nach
Frankfurt über das Internet. Sie machte sich auf zum Bahnhof aber
durfte zunächst nicht einsteigen, sondern erst 20 Minuten nach
geplantem Fahrtbeginn. „Das war etwas ärgerlich, aber bei der Bahn
kann das ja genauso passieren“, erklärt die 46-jährige Beamtin.
Für
ihre Eltern sieht sie aber noch einen weiteren großen Vorteil
gegenüber der Bahn: "Das Umsteigen ist gerade für ältere
Menschen nicht so komfortabel."
Außerdem
seien auch die Preise durchaus attraktiv, findet sie: 14,90 Euro für
die Strecke von Bonn nach Frankfurt. Für eine Zug-Fahrkarte hätte
sie, selbst drei Tage im Voraus mindestens 25 Euro bezahlt.
*
Name wurde geändert.
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